Im Schatten der Linde
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Fragenkatalog
Was denken Sie, wie hätten Sie an der Stelle von Christina Aeby reagiert, als der Händler sie von seinem Stand verscheucht hat, weil Bücher nur etwas für studierte Männer seien?
- Ich denke, dass ich durch die damaligen gesellschaftlichen Normen auch nicht den Mut gehabt hätte dem Händler eine Antwort zu geben. Genau wie die Protagonistin hätte ich mich jedoch innerlich darüber aufgeregt, dass Frauen nicht die gleichen Rechte haben wie Männer, insbesondere weil Intelligenz nichts mit dem Geschlecht zu tun hat.
- Ich kann mir gut vorstellen, dass es sehr erniedrigend sein muss immer nur auf sein Äusseres reduziert zu werden. Vor allem da Christina viel mehr zu bieten hat als nur Schönheit. Sie ist eine intelligente junge Frau und deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, dass ihr dieses schummrige Licht gefällt. Denn so wird sie als Person wahrgenommen und nicht nur als Objekt der Begierde.
- Meiner Meinung nach hat Peter Bächler die Tat nur gestanden, weil er sich vor den schmerzhaften Torturen des Henkers fürchtete. Unter Androhung von Schmerzen würde noch so Mancher eine Tat gestehen, die er gar nicht begangen hat. Außerdem war seine Verzweiflung über die Inhaftierung und ihre möglichen Folgen ja bereits durch seine Falschaussage ersichtlich geworden.
- Meiner Meinung nach könnte Sigrist Augustin der wahre Mörder sein, da er am meisten Mühe mit ihrem Tod hatte. Ausserdem, liess mich die Stelle, an der er das Buch, welches sich Christina auf dem Markt angeschaut hatte, mit einer ihrer Haarsträhnen in seinen Händen hielt und dies mit Blutspritzern befleckt war, stutzig werden. Auch nach der Hinrichtung von Bächler gingen alle nach Hause mit gemischten Gefühlen, nur Augustin blieb noch dort und fühlte nichts beim Anblick des jungen geräderten Mannes.
- Der Mord und vor allem die Suche nach dem Schuldigen war das einzige Thema im Dorf und auch über seine Grenzen hinaus. Die Untersuchungen zum Fall bestimmten das Leben der Menschen und jeder hatte seinen eigenen Verdächtigen. Als nun ein so junger Mann hingerichtet wurde, konnten die Menschen ihre Rachegedanken wahrscheinlich nicht vollkommen ausleben, da sie trotzdem Mitleid für diese junge Seele empfanden.